Für den Unternehmensinhaber / die Unternehmensinhaberin ist eine möglichst frühzeitige Planung der eigenen Vorsorgesituation unerlässlich. Dies betrifft sowohl die spätere eigene Altersrente, als auch die Vorsorgesituation der Mitarbeitenden der Unternehmung.
Bedeutung für die eigene Rente
Im Idealfall hat man mit der eigenen Vorsorgeplanung bereits einige Jahre vor der Unternehmensübergabe begonnen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen der zweiten Säule lassen oft sehr viel mehr Gestaltungsspielräume offen, als man denken mag.
Grundsätzlich ist man als Inhaber:in und zugleich Geschäftsführer:in einer juristischen Person (GmbH, AG) dazu verpflichtet, sich bei einer Pensionskasse anzuschliessen. Für Selbstständigerwerbende gilt diese Pflicht nicht. Sie können sich bei der Pensionskasse ihres Personals mit anschliessen – müssen dies aber nicht.
Ihr Bankberater wird Ihnen in diesem Fall zu einer grossen Säule 3a geraten haben. Bitte bedenken Sie, dass Sie hier später niemals eine Rente, sondern ausschliesslich das Kapital erhalten werden. Zugleich besteht keine Versicherung gegen Invalidität, die Sie sich auf dem privaten Versicherungsmarkt bitte möglichst privat abschliessen möchten, um im Falle des Falles nicht in eine Versicherungslücke zu fallen.
In der zweiten Säule sind nur Lohnbestandteile bis derzeit CHF 88'200,- pflichtversichert. Für alles, was Sie an höheren Löhnen versichern, bestehen grosse Gestaltungsspielräume. Hier seien zum Beispiel die Möglichkeiten einer Kaderversicherung oder einer 1e-Vorsorgelösung genannt.
Bedeutung für den Vorsorgeanschluss des Unternehmens
Geht der (ehemalige) Unternehmensinhaber in Rente, so wird zuerst einmal dem Vorsorgeanschluss des Unternehmens bei seiner Pensionskasse eine nicht unerhebliche Mange Geld entnommen, um die Renten und/ oder den Kapitalbezug des Unternehmensinhabers finanzieren zu können. Je nachdem, wie die Risikoleistungen (Invalidenrenten und Hinterlassenenrenten) bei der angeschlossenen Pensionskasse finanziert sind, können sich dadurch die Kosten für die Risikoversicherung auch für die anderen angeschlossenen Personen verändern.
Im Klartext heisst dies: Geht der Unternehmensinhaber in Rente und bezieht Kapital, so können sich die Kosten für den Arbeitgeber bei der Pensionskasse verändern. Dies sollte in einer Unternehmensnachfolgeplanung ebenfalls mit berücksichtigt werden.
Bezieht der Unternehmensinhaber jedoch eine Rente aus seiner Pensionskasse, so bleibt auch dies nicht ohne Folgen für die Firma. In diesem Fall führt die Pensionskasse den (ehemaligen) Unternehmensinhaber als Rentner in ihrem Vorsorgewerk. Ist diese Rente hoch, so kann das ebenfalls wiederum Folgen für die Firma haben. Im schlimmsten Fall kann dadurch ein späterer Wechsel der Firma in eine andere Pensionskasse verunmöglicht werden, da keine neue Pensionskasse das Vorsorgewerk mit einem «teuren» Rentner haben will. Auch diese Situation sollte in einer Unternehmensnachfolgeplanung mit berücksichtigt werden.
Was ist eine Kaderversicherung?
In einer Kaderversicherung – die man bei der gleichen Pensionskasse oder auch bei einer anderen versichern kann – werden im Normalfall nur Lohnbestandteile versichert, die oberhalb von CHF 88'200,- liegen (sog. «Überobligatorium»). Hier gibt es viele Gestaltungsspielräume. Grundsätzlich bietet es sich an, die Beiträge, die man in die Kaderversicherung einbezahlt, eher hoch anzusetzen. Dies eröffnet einem bei der Pensionskasse eine grössere Einkaufslücke, die man dann Jahr für Jahr wieder schliessen kann. Das ist steuerlich interessant, weil man Einkäufe in seine Pensionskasse voll vom privaten zu versteuernden Einkommen abziehen kann. Die Steuerlast wird merklich reduziert.
Was ist eine 1e-Vorsrogelösung?
Möchten Sie selbst über die Anlage Ihres Pensionskassengeldes entscheiden? In diesem Fall würde sich ein zusätzlicher Anschluss an eine 1e-Sammelstiftung anbieten. Dort können Sie Lohnbestandteile von derzeit über CHF 132'300 versichern und selbst über Ihre Anlagen bestimmen. Die 1e-Stiftung bietet Ihrem Unternehmen bis zu 10 Anlagestrategien zur Auswahl an, von deinen eine Strategie mit niedrigem Risiko sein muss. Alle anderen Strategien können ein mittleres oder ein hohes Risiko beinhalten – dies ist dann Ihre Wahl, da Sie das Anlagerisiko selbst tragen. Auch hier empfiehlt es sich, möglichst hohe Altersgutschriften zu wählen, damit eine Einkaufslücke zu äufnen und so über einige Jahre die private Steuerbelastung merklich zu reduzieren.